Tanz- und Theaterpreise 2019

Ives Thuwis

Studierte an der Tanzakademie Tilburg und war danach einige Jahre als Tänzer bei verschiedenen Kompanien aktiv. Nach seiner ersten eigenen Choreografie “Royaal Lyrisch”(1992) konzentrierte er sich auf das Inszenieren von Tanztheaterproduktionen für Jugendliche und Erwachsene und hat bis heute an die 40 Produktionen verwirklicht. In den letzten 15 Jahren entstanden mehr und mehr Produktionen mit jugendlichen Darsteller*innen. Er inszenierte u.a. an der Kopergietery-Gent, FFT-Düsseldorf, JES-Stuttgart, Dschungel Wien, Theater Gessner Allee-Zürich, Theater Basel, Schauspielhaus Zürich und am Maxim Gorki Theater in Berlin. Seine Arbeiten wurden eingeladen zu ‘Impulse’, ‘Tanzplatform’ und ‘Augenblick Mal’. Produktionen von Ives Thuwis wurden bisher in über 20 Ländern aufgeführt. 2009 erhielt er zusammen mit Brigitte Dethier den Deutschen Theaterpreis “Der Faust”, in der Kategorie beste Regie im Kinder-  und Jugendtheater. Seit 2011 ist er Teil des Theaterkollektivs Nevski Prospekt.

Pirkko Husemann

Dr. Pirkko Husemann ist seit 2015 Künstlerische Leiterin der Schwankhalle Bremen und von 2013-18 Mitglied der Jungen Akademie. Seit 2012 Lehraufträge u.a. am HZT Berlin, ZZT Köln, HfMdK Frankfurt, Universität Hildesheim. 2008 bis 2012 Kuratorin für Tanz am Hebbel am Ufer Berlin, u.a. verantwortlich für die Festivals Tanz im August und Context. 1997 bis 2004 Assistentin der Künstlerischen Leitung, Projektkoordination und Künstlerbetreuung im Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt/Main. Zuvor Studium und Promotion in Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Frankfurt/Main.

Nadine Vollmer

Nadine Vollmer, geboren 1981 im Bergischen Land in Nordrhein-Westfalen, ist Dramaturgin und arbeitet derzeit u.a. zusammen mit der Künstlerin Rima Najdi, Vierte Welt und dem Bündnis internationaler Produktionshäuser (FFT Düsseldorf, Hebbel am Ufer, Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste, Kampnagel, Künstlerhaus Mousonturm, PACT Zollverein und tanzhaus nrw). Sie studierte Medien- und Kulturwissenschaft in Düsseldorf und Dramaturgie bei Hans-Thies Lehmann in Frankfurt am Main, Auslandsstipendien führten sie nach Nantes und Paris. Danach war sie u.a. als Dramaturgin am Schauspiel Frankfurt engagiert, entwickelte gemeinsam mit Esther Boldt die Veranstaltungsreihe „Recherchen“ für das Künstlerhaus Mousonturm und arbeitete für die Internationalen Schillertage am Nationaltheater Mannheim. Es folgten Engagements als künstlerische Assistentin von Frie Leysen für das internationale Festival Foreign Affairs der Berliner Festspiele und als Dramaturgin für Theater der Welt in Mannheim sowie das Impulse Theater Festival in Düsseldorf, Köln und Mülheim an der Ruhr. Sie lebt mit ihrem Sohn und ihrem Freund in Berlin.

Christiane Pohle

Christiane Pohle, geboren 1968, studierte in Hamburg Schauspiel. 1999 führte sie erstmals Regie und wurde gemeinsam mit ihrer Gruppe „Laborlavache!“ für ihre Tschechow-Bearbeitung von „Drei Schwestern“ mit dem Impulse-Preis für Freies Theater und dem von der Akademie für Darstellende Künste vergebenen Förderpreis für Regie 2001 ausgezeichnet. Es folgten Regiearbeiten unter anderem an der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, den Sophiensälen Berlin, am Schauspielhaus Zürich, am Theater Freiburg, am Thalia Theater Hamburg, am Wiener Burgtheater, am Theater Basel, an den Münchner Kammerspielen, bei der Ruhrtrienale, den Salzburger Festspielen, dem Schauspiel Graz, der Bayrischen Staatsoper München, und zuletzt am Schauspiel Stuttgart.Christiane Pohle leitet den Studiengang Schauspiel an der Akademie für Darstellende Künste BW, und ist neben Ihren Regiearbeiten als Dozentin für Regie und Schauspiel tätig. Unter anderem an der Falckenbergschule in München, an der Hochschule in Hamburg und an der Theaterakademie August Everding in München.
Christiane Pohle arbeitet seit über zehn Jahren regelmäßig mit dem Dramaturgen Malte Ubenauf zusammen, gemeinsam entwickeln sie interdisziplinäre freie Projekte, zuletzt „hothouse for rough translations [h4rt], sowie Musiktheater- und Schauspiel-Projekte an festen Theatern und Opernhäusern.
Christiane Pohle lebt in München.

Nicole Golombek

Nicole Golombek, Jahrgang 1970, Studium Literaturwissenschaften und Philosophie in Stuttgart, Jurymitglied Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg (LaFT). Als Theaterkritikerin der Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten seit dem Jahr 2000 von Hamburg bis Mailand Schauspieler bei der Arbeit betrachtend, in winzigen Zimmertheatern ebenso wie in 1000-Plätze-Zuckerbäckerplüschtheatern, an Hafenkais frierend oder in stillgelegen Gebläsehallen schwitzend, ebenso gern achtstündige „Faust“- oder Zola-Abende erlebend wie einstündigen Schorsch-Kamerun-Performances beiwohnend.

Sophie Becker

Sophie Becker, Dramaturgin, Künstlerische Leitung SPIELART Festival und Stellvertretende Studiengangsleitung Regie an der Theaterakademie August Everding.Von 1994-2000 Dramaturgie-Studium in München mit den Fächern Theaterwissenschaft, Musikwissenschaften und Neuere deutsche Literaturwissenschaft. Thema der Diplomarbeit: „Musikalisches Theater nach 1968. Zum Verhältnis von politischer Botschaft und theatraler Form in Hans Werner Henzes/Hans Magnus Enzensbergers Werken El Cimarrón und La Cubana oder Ein Leben für die Kunst“.
Anschließend war sie im Festengagement am Theater Aachen (2000-2004), an der Semperoper Dresden (2004-2006) sowie an der Bayerischen Staatsoper (2006-2008).
Seit 2008 ist sie freiberuflich tätig: Als Dozentin an der Theaterakademie August Everding, 2008 und 2010 als Mitarbeiterin Künstlerische Leitung für DANCE, seit 2009 in wechselnden Funktionen für SPIELART, als ständige Gastdramaturgin an der Semperoper Dresden (2010 – 2014), als Dramaturgin u.a. für die Bayreuther Festspiele, die Salzburger Osterfestspiele und De Nederlandse Opera Amsterdam. Jurytätigkeiten u.a. für die Allgemeine Projektförderung der Kulturstiftung des Bundes (2011-2013), Tanzplattform Deutschland 2014, „Politik im freien Theater“ 2018 und Fonds darstellende Künste (seit 2018).

Festival-Kuratorium Gastspielpreise 2019

Joy Kristin Kalu

Joy Kristin Kalu ist promovierte Theaterwissenschaftlerin und Amerikanistin und arbeitet seit der Spielzeit 2017/18 als Dramaturgin für Theater und Performance an den Berliner Sophiensælen. Ihr Buch Ästhetik der Wiederholung. Die US-amerikanische Neo-Avantgarde und ihre Performances (Transcript) erschien 2013. Zurzeit arbeitet sie an der Monografie Das Subjekt der Enthüllung. Inszenierungen der Therapie in künstlerischer und psychologischer Praxis. Joy Kristin Kalu ist Autorin zahlreicher Artikel, die in Sammelbänden und Zeitschriften wie u.a. Texte zur Kunst, Theater heute und Paragrana erschienen sind. Sie ist Mit-Herausgeberin der Bände Theater als Intervention. Politiken ästhetischer Praxis (Theater der Zeit 2015) und Kunst und Alltag (De Gruyter 2017).
Sie hat an der Freien Universität Berlin und der New York University geforscht und gelehrt und an verschiedenen Kulturinstitutionen in Deutschland und den USA gearbeitet, u.a. am Hamburger Thalia Theater, der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, bei der New Yorker Wooster Group, der Actors’ Gang in Los Angeles und den Kunst-Werken Berlin. An den Sophiensælen kuratierte sie 2018 das Festival Save your Soul, auch konzipiert sie dort die Diskursreihe Politics of Love. Repräsentation in Theater und Gesellschaft. Fragen demokratischer Stellvertretung motivieren ebenfalls ihre Arbeit bei Die Vielen e.V.
Sie ist zurzeit Mitglied des Kuratoriums des Fonds Darstellende Künste und gehörte zuletzt u.a. der Jury des Forced Entertainment Award (in memory of Huw Chadbourn) (2018), des Stückemarkts des Berliner Theatertreffens (2018) und dem Beirat des Impulse Theaterfestivals 2017 an.

Sarah Israel

Sarah Israel studierte Dramaturgie, Neue Deutsche Literatur und Philosophie an der Theaterakademie August Everding und der Ludwig-Maximlians-Universität München. 2009 erhielt sie das Marie-Zimmermann-Stipendium zur Förderung junger Dramaturgen. Von 2009
bis 2012 arbeitete sie als Dramaturgin am Schauspiel Stuttgart. Im Sommer 2012 lehrte sie für vier Monate am Instituto Superior de Arte
in Havanna. Seit 2012 entwickelt sie mit dem tschadischen Choreographen und Tänzer Taigué Ahmed künstlerische Projekte. Seit
2016 arbeitet sie regelmäßig mit der Choreografin Anna Konjetzky zusammen und ist an diversen (inter-)nationalen Tanz- und
Theaterprojekten beteiligt. 2014 war sie Dramaturgin des Festivals für die freie Tanz- und Theaterszene der Landeshauptstadt München RODEO, das sie von 2015 – 2019 geleitet hat.  Von 2019 an ist die Leiterin des Performing Arts Festivals Berlin.

Tina Pfurr

Tina Pfurr, geboren in Kassel, hat mehrere Semester Germanistik und Philosophie an der Technischen Universität Berlin studiert. Neben Tätigkeiten als Schauspielerin, Performerin und Sprecherin, u.a. mit Paul Plamper, Zé Zelso, Phil Collins (the artist) und Gob Squad, entwickelte sie auch eigene Performances, wie die Tanzkaraoke Performance »copy&dance«, mit de sie seit 2014 um die Welt tourt. Von 2001-2017 arbeitete sie regelmäßig als Souffleuse mit René Pollesch an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Als freie Produktionsleiterin für Theater, Film und Hörspiel ist sie seit 2003 u.a. für vorschlag:hammer, Paul Plamper, Helene Hegemann und Zintel & Zybowski, u.a. am Maxim Gorki Theater Berlin, schauspielhannover, Theater Magdeburg und Ballhaus Ost Berlin tätig. Seit 2002 regelmäßige Arbeiten als Schauspielerin für Film und Fernsehen. Sie ist Teil der Performance Kollektive »torstrasse-intim« und »taheter unkst«, sowie der deutsch-ivorischen Gruppe »On peut faire mieux«. Gemeinsam mit Daniel Schrader leitet sie seit 2011 das Ballhaus Ost in Berlin.

Franziska Werner

Franziska Werner ist seit 2011 künstlerische Leiterin der Sophiensaele Berlin. Ein besonderer kuratorischer Schwerpunkt liegt dabei auf feministischer Programmausrichtung und Zusammenarbeit (u.a. beim Festival „The future is f*e*m*a*l*e*“).
Sie studierte Theaterwissenschaft/Kulturelle Kommunikation, Kunstgeschichte und Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität Berlin (M.A.) und Etudes Théâtrales an der Sorbonne Nouvelle Paris. Seit 2001 arbeitete sie als freie Produktionsleiterin und Dramaturgin mit verschiedenen Künstler*innen in Berlin und für Festivals und Produktionsorte deutschlandweit, seit 2008 auch verstärkt an den Sophiensaelen Berlin.
Sie war Mitbegründerin des Künstlerkollektivs Pony Pedro, welches zwischen 2005 und 2010 Interventionen im Stadtraum an der Schnittstelle zwischen Performance, Grafik/Siebdruck und Installation im Feld urbaner Kommunikationsstrategien realisierte.
Darüber hinaus ist sie Mitautorin der Gründungspetition der „Koalition der Freien Szene Berlin“ im Frühjahr 2012 und Mitglied im Laft Berlin e.V. und Pro Quote Bühne. Von 2013-2015 war sie Mentorin für das Performing Arts Services-Programm des Laft Berlin e.V. Seit 2012 ist sie außerdem Mitglied im Rat für die Künste Berlin, mit den Arbeitsschwerpunkten Förderpolitik/Stärkung der Belange der freien darstellenden Künste aller Sparten.
Sie war mehrfach Teil von Jurys mit Schwerpunkt auf Nachwuchsförderung.

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