1. Februar 2016
Auf nach Berlin …
Ende März ist es soweit, die drei Preisträgerproduktionen – ENDLESS REFILL, INFANTEN und LICHTUNG – von 6 TAGE FREI 2015 fahren nach Berlin. Auf zur großen SCHWABENSAUSE an den Sophiensælen!
Ende März ist es soweit, die drei Preisträgerproduktionen – ENDLESS REFILL, INFANTEN und LICHTUNG – von 6 TAGE FREI 2015 fahren nach Berlin. Auf zur großen SCHWABENSAUSE an den Sophiensælen!
Am Finaltag von „6 tage frei“ sind das Geräuschtheater LICHTUNG von O-Team aus Stuttgart und die Tanzperformance ENDLESS REFILL von La-Trottier Dance Collective und Cerna Vanek Dance aus Mannheim mit den Kritikerpreisen ausgezeichnet worden. Beide Produktionen fahren als Gewinner auf Gastspiel an die Berliner sophiensæle.
Drei Kritiker wählten eine Tanz- und eine Theaterproduktion aus der vielfältigen Bestenschau aus. Die Kritikerjury setzte sich zusammen aus Sophie Diesselhorst von nachtkritik.de, Otto Paul Burkhardt von Theater der Zeit und Wolfgang Höbel vom Spiegel.
Der Publikumsliebling der Bestenschau ist INFANTEN von zeitraumexit. Bei der Abstimmung hat sich die Mannheimer Produktion gegen die Konkurrenz knapp durchgesetzt und darf sich auf ein Gastspiel am Theater Rampe in Stuttgart freuen.
Der neu konzipierte Tanz- und Theaterpreis der Stadt Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg stieß auf positive Resonanz. Ein breites überregionales Fachpublikum zeigte sich von der Vielfältigkeit der freien Szene Baden-Württemberg begeistert. Die Vorstellungen waren weitgehend ausverkauft und auch das Wetter spielte bei den Freilichtaufführungen des Festivals mit.
Begründung der Kritikerjury ENDLESS REFILL:
Der Ankündigungstext macht misstrauisch – da ist vom „kollektiven Zwangsmythos“ der „Anbetung des Wachstums“ die Rede, von der Wegwerfgesellschaft und der Ressourcenausbeutung. Große Worte, große Gedankenbögen. Wie tanzt man das? Lukas Lepold, Eric Trottier, Karel Vanek und Tobias Weikamp machen einen Vorschlag, wie mann mit zwei n das tanzen könnte – nämlich mit geistvollem Körpereinsatz vierer starker Tänzerpersönlichkeiten, jeder für sich und alle für alle. Ohne Angst vor Männlichkeitsklischees und 80er-Jahre-Ästhetik. Und last but not least: indem sie ihrem Titel „Endless Refill“ ein sicheres Gespür dafür entgegensetzen, wann Schluss ist. Darauf ein Glas Rotwein und eine Zigarette!
Begründung der Kritikerjury LICHTUNG:
Zwei Menschen sitzen in einer vollverkabelten Zivilisation fest und warten auf metaphysische Erhellung. Mit dieser Versuchsanordnung erzeugt das Theater von O-Team in „Lichtung“ eine zunächst stumme und gegen Ende plötzlich sehr geschwätzige Wucht. Es ist ein Spiel mit den technikkritischen und naturbeschwörerischen Diskursen des Großdenkers Martin Heidegger, das hier stattfindet und dem Zuschauer Denkarbeit aufgibt. Wobei dieses Spiel dem Zuschauer auch die Entscheidung überlässt, ob er das Ganze nun als Heidegger-Verherrlichung oder als Heidegger-Kritik verstehen will. Überhaupt können sich die Besucher von „Lichtung“ nie sicher sein. Überraschende Wendungen sind das Bauprinzip dieser Aufführung. Zweifel bleiben auch bei der Beantwortung der Frage, ob die Erkundungen der O-Team-Leute im Spannungsfeld zwischen Stille und Klangsinfonie, zwischen Pantomime und philosophischem Dialog wirklich bis ins Letzte durchdacht und ausgeklügelt sind, oder ob sie nicht vielleicht doch vor allem ein großer Theaterspaß sind. Die Jury jedenfalls glaubt in „Lichtung“ ein Beispiel dafür zu erkennen, welchen Witz und welche Kraft das Freie Theater nach wie vor entfalten kann, und welche schöne Vieldeutigkeit. Für dieses Restgeheimnis steht der lila Vorhang, der am Ende von „Lichtung“ nach einem Waschgang in der Waschmaschine wieder aufgehängt und zugezogen wird.
Noch 1 tag frei!
Zum Finale am Samstag präsentieren Showcase Beat Le Mot und acht Stipendiaten das Ergebnis ihres dreitägigen Workshops:
ZACK, FERTIG // Theater Rampe, 17:00 Uhr
Das Festival „6 tage frei – Tanz und Theaterpreis der Stadt Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg“ geht am Samstag ins große Finale am Theater Rampe: Buchpräsentation, Podiumdiskussion, Preisverleihung und Performances. Nach fünf Tagen und zehn Mal Bestenschau findet das neu konzipierte Festival am Samstag seinen Abschluss:
Zwei Kritikerpreise werden vergeben: Otto Paul Burkhardt (Theater der Zeit), Sophie Diesselhorst (nachtkritik) und Wolfgang Höbel (Spiegel) haben die Besten gesichtet. Ihre beiden Favoriten schicken sie an die Berliner sophiensæle. Der Publikumsliebling wird bekanntgegeben. Franziska Werner und Canan Erek von der Bestenjury überreichen Buchsbäume.
Und es wird weiter performt: ZACK, FERTIG – Show Case Beat Le Mot zeigen mit den acht Stipendiaten des Festivals das Ergebnis ihres Workshops. DIE MASKE DES ROTEN TODES von der Utopienwerkstatt lädt zu einem theatralen Maskenball. Susanne Kudielka und Kaspar Wimberley erarbeiten live die Klatschperformance TAKE A BOW FOR TOMORROW.
Außerdem präsentieren Herbordt Mohren ihr Buch VORGESTELLTE INSTITUTIONEN. Sie waren 2013 Theaterpreisträger. Ihre Gäste sind Künstler des Festivals: Nana Hülsewig, Anna Peschke, Fender Schrade u.a.
In einem Gespräch eröffnen Petra von Olschowski (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart), Franziska Werner (sophiensæle Berlin) und Show Case Beat Le Mot ideale Perspektiven für die freie Szene. Es moderiert Sophie Diesselhorst (nachtkritik).
Heute Abend um 17 Uhr geht es mit dem ‚Gräsertheater‘ im Inselgrün weiter. Damit ihr leichter dorthin findet, haben wir euch eine kleine Wegbeschreibung vorbereitet:
Heute ist bereits der vierte Tag des Festivals und schon jetzt zeichnet sich ein großer Erfolg für 6 tage frei ab. Wer die Künstler der einzelnen Vorführungen noch genauer kennen lernen möchte, für den haben wir heute noch eine kleine Überraschung.
Auf Vimeo haben wir für euch Künstlerportraits der verschiedenen Produktionen zusammengestellt. Alle Videos findet ihr unter folgendem Link: https://vimeo.com/6tagefrei
Bald ist es soweit! Die Vorbereitungen für 6 tage frei laufen auf Hochtouren. Am 13. April startet der Tanz- und Theaterpreis der Stadt Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg. Ob im Theater Rampe oder an einer der Außenspielstätten, es gibt viel zu sehen und zu erleben.
Einige Aufführungen sind bereits ausverkauft, für andere gibt es nur noch Restkarten. Tickets fürs Festival gibt es im Theater Rampe oder bei www.reservix.de.
Wir freuen uns auf tolle 6 Tage!
Zum zweiten Mal bietet der der Tanz- und Theaterpreis des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart Stipendien an. Dieses Mal richtet sich das Programm explizit an Nachwuchskünstler_innen. Die acht Stipendiaten nehmen an einem zweiteiligen Workshop-Programm zu Theorie und Praxis teil:
Der theoretische Teil des Workshop-Programms eröffnet Perspektiven für eine künstlerische Selbstpositionierung und einen Diskurs rund um zeitgenössische Theaterformen. Gleichzeitig soll der Workshop Kontakte innerhalb der Tanz- und Theaterszene Baden-Württembergs befördern. Die Teilnehmer_innen besuchen die Vorstellungen des Festivals, werten sie aus und diskutieren ästhetische wie inhaltliche Positionen mit Frederik Zeugke und Künstler_innen aus dem Festivalprogramm.
In einem viertägigen Workshop erhalten die Stipendiaten praktische Einblicke in die künstlerischen Schaffensprozesse des Kollektivs Showcase Beat Le Mot. Im besten Fall wird eine eigene Performance entwickelt.
Die detaillierte Ausschreibung inkl. Infos zu den Teilnahmebedingungen, den Bewerbungsunterlagen und der Bewerbungsfrist gibt es hier zum Download: Ausschreibung_Stipendiatenprogramm
Die Jury war prominent besetzt: Stefanie Carp (Dramaturgin), Amelie Deuflhard (Intendantin Kampnagel Hamburg), Franziska Werner (Intendantin Sophiensaele Berlin), Martin Nachbar (Choreograf), Canan Erek (Choreografin), Yoreme Waltz (Dramaturgin Sasha Waltz & Guests) diskutierten gestern intensiv im Theater Rampe die knapp sechzig eingegangenen Bewerbungen. Zehn Produktionen prämierten sie schließlich als die herausragenden. Sie zeigen ein breites Spektrum der Theater- und Tanzproduktion in Baden-Württemberg und werden vom 13. bis 18. April 2015 im Theater Rampe, der Außenspielstätte OST – Freie Szene im Depot und an dritten Orten gezeigt:
Vielen Dank an die Jury, vielen Dank an alle die Bewerber_innen und herzlichen Glückwunsch an die Preisträger!