Bestenjury

Stefanie Carp

STEFANIE CARP (Dramaturgin, bis 2013 Schauspieldirektorin der Wiener Festwochen), promovierte in Literaturwissenschaft an der FU in Berlin. Sie arbeitete als Dramaturgin nach zwei Anfänger-Jahren am Düsseldorfer Schauspielhaus, 12 Jahre im Team des Intendanten Frank Baumbauer, davon sieben Jahre am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. In dieser Zeit begann eine enge künstlerische Zusammenarbeit mit dem Künstler Christoph Marthaler und der Bühnenbildnerin Anna Viebrock. Als Chefdramaturgin und Co-Direktorin ging sie mit Christoph Marthaler 2000 für fünf Jahre ans Zürcher Schauspielhaus, war von 2005 bis Ende der Spielzeit 2007 Chefdramaturgin an der Volksbühne am Rosa Luxenburg Platz und Gastprofessorin am Literaturinstitut in Leipzig. Von der Saison 2008 bis einschließlich 2013 war sie Schauspieldirektorin der Wiener Festwochen und kuratierte ein internationales Schauspielprogramm.
Zur Zeit arbeitet sie freiberuflich als Dramturgin und Kuratorin (Produktionsdramaturgie: Nicolas Stemann: Die Schutzbefohlenen, Christoph Marthaler: Neue Produktion, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg), Autorin und Herausgeberin. Sie lebt in Berlin.
Sie ist Autorin zweier Bücher: Krieggeschichten. Über Prosa und Gesellschaftstheorie von Alexander Kluge, Stuttgart 1986. Berlin/Zürich/Hamburg. Aufsätze zu Theater, Gesellschaft und Literatur. Berlin 2005, und diverser Aufsätze und Reportagen über internationales Theater.

Amelie Deuflhard

AMELIE DEUFLHARD (Intendantin Kampnagel Hamburg), geboren 1959 in Stuttgart, verheiratet, vier Kinder, studierte Romanistik, Geschichte und Kulturwissenschaften. Nach ihrem Studium arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Tübingen und im Museum für Technik und Arbeit in Mannheim. Seit 1996 arbeite sie als Produzentin für Theater/Tanz- und Musikprojekte in Berlin. 2000-2007 leitete sie die Sophiensæle in Berlin und baute diese zu einen der wichtigsten Produktionsorte für die Freie Szene im deutschsprachigen Raum aus. 2003 wurde sie Vorsitzende des Vereins „Zwischen Palast Nutzung“, der eine künstlerische Bespielung des Palastes der Republik zum Ziel hatte. 2004/05 war sie eine der künstlerischen Leiterinnen von „Volkspalast“, einer festivalartigen Bespielung des dekonstruierten Palastes der Republik. Dieses Projekt produzierte eine internationale Debatte über die Nutzung des Schloßplatzes, die noch heute nachklingt. Seit August 2007 ist sie Intendantin von Kampnagel Hamburg, Deutschlands größter freien Spiel- und Produktionsstätte für die Darstellenden Künste.
Amelie Deuflhard ist (Mit-) Herausgeberin verschiedener Publikationen, u.a. „VOLKSPALAST – Zwischen Aktivismus und Kunst“ (2005), „Spielräume produzieren – Sophiensaele“ (2006) und „Parcitypate: Art und Urban Space“ (2009).
Im März 2012 erhielt Amelie Deuflhard als „eine Theatergründerin im besten Wortsinn“ den Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig. Im November 2013 wurden ihr die Insignien des Chevaliers des Arts et lettres des französischen Kulturministeriums verliehen, für ihr besonderes Engagement im kulturellen Dialog zwischen Frankreich und Deutschland.

Canan Erek

CANAN EREK (Choreografin) studierte, nachdem sie eine klassische Tanzausbildung in Ankara absolviert hatte, von 1987-1991 zeitgenössischen Tanz an der Folkwang Hochschule in Essen. Von 1992-1996 folgte ein Choreografie-Studium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Anschließend entstanden eigene Choreografien, u.a. Geschwindigkeitsfalle(2002), E/m=c2 (2001) und la fortune , time(less) (2000).Von 2004 bis 2007 übernahm sie die künstlerische Leitung der Company des Leipziger Tanztheaters, wo sie drei weitere Stücke für die Company erarbeitet hat – „JET room“ (2004), „LTT24“ (2005) und „failed“ (2006). Als Gastchoreografin arbeitete sie u.a. bei „Ariadne auf Naxos“ für die Australian Opera in Sydney, bei „Flucht Wege“ für das Hans Otto Theater in Potsdam und bei „Dona Rosita“ für das Berliner Ensemble unter der Leitung von Thomas Langhoff. Seit 2007 lebt und arbeitet sie wieder in Berlin. Dort entstand u.a. das Projekt „tea for two“ im Rahmen des Dogland Festivals im Ballhaus Naunynstraße. 2009 erarbeitete Sie das Gruppen Stück „CUPPA CHAR“ in Zusammenarbeit mit den Komponisten Mark Andre in Berlin und das „Performance attention rehearsa“ mit dem Bildenden Künstler Warren Neidich in Rotterdam. 2010 inszenierte sie „einS für vier Instrumentalisten und drei Tänzerinnen“ mit der Komposition(iv4) von Mark Andre in Zusammenarbeit mit Kammerensemble Neue Musik Berlin. Darüber hinaus leitet sie zahlreiche Projekte im Bereich kulturelle Bildung, u.a. das Stück „Flug des Makam“ im Rahmen des Education-Programms der Berliner Philharmoniker.

Martin Nachbar

MARTIN NACHBAR (Choreograf), geboren 1971, lebt in Berlin und ist Tänzer und Choreograf. Darüber hinaus schreibt er unregelmäßig für diverse europäische Tanz- und Theatermagazine (etcetera, Brüssel; Dance Theatre Journal, London; ballettanz, Berlin). Seine Ausbildung erhielt er an der „School for New Dance Development“ (Amsterdam), in New York und an „P.A.R.T.S.“ (Brüssel). Er war Mitbegründer des Kollektivs B.D.C./ Plischke, für das er u.a. den Tanzzyklus „Affectos Humanos“ von Dore Hoyer rekonstruierte. Als Tänzer arbeitete Nachbar u.a. mit Les Ballets C. de la B., Vera Mantero, Meg Stuart, Nicole Beutler, Carlos Pez, Thomas Lehmen und Joachim Schlömer. 2008 komplettierte er die 1999 begonnene Rekonstruktion der „Affectos Humanos“ und band sie in eine neue Inszenierung, „Urheben Aufheben“, ein. Im selben Jahr begann er den zweijährigen Master of Choreography, Amsterdam. In den Sophiensælen war er mit folgenden Stücken zu sehen: „Urheben, Aufheben“ (2008), „one shared object“ (2009, mit Martine Pisani), „profit and loss“ (2009), „nach Hause“ (2010, mit Benjamin Schweitzer), „The Walk“ (2012) und „Animal Dances“ (2013).

Yoreme Waltz

YOREME WALTZ wurde 1968 in Karlsruhe geboren. Von 1988 bis 1995 studierte sie Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft an der Universität Karlsruhe und der Freien Universität Berlin. Von 1990 bis 1992 arbeitete sie in unterschiedlichen Organisationsstrukturen, vorwiegend im musikalischen Bereich. 1992 übernahm sie die Produktionsleitung „Dialoge“ von Sasha Waltz im Künstlerhaus Bethanien. 1993 war sie Mitgründerin der Company Sasha Waltz & Guests und begleitete die Entwicklung der Compagnie als Produktionsleitung und Dramaturgin seither kontinuierlich.
Sie kümmert sich hier gegenwärtig vorrangig um Publikationen, Film, DVD Editionen, das Archiv (u.a. Interaktive Website Neues Museum 2011) und betreute die Entwicklung der Ausstellung „Sasha Waltz. Installationen. Objekte. Performances“ im ZKM.

Franziska Werner

FRANZISKA WERNER (Intendantin Sophiensaele Berlin) studierte Theaterwissenschaft/Kulturelle Kommunikation, Kunstgeschichte und Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität Berlin (M.A.) und Etudes Théâtrales an der Sorbonne Nouvelle Paris. Seit 2008 freie Produktionsdramaturgin/Produktionsleiterin an den Sophiensaelen Berlin (u.a. Festival Freischwimmer). Sie arbeitete seit 2001 als freie Produktionsleiterin, Dramaturgin und Regieassistentin in Berlin u.a. mit Cora Frost, Adriana Altaras, Johanna Dudley, Sasha Waltz & Guests, Martin Wuttke, Helena Waldmann und für Festivals und Produktionsorte wie Schwankhalle Bremen, Stiftung Schloss Neuhardenberg, Movimentos Festwochen Wolfsburg, arena Berlin, Bar jeder Vernunft, Theater Strahl, 16. Jüdische Kulturtage 2002 Zwischen 2005 und 2010 realisierte sie mit ihrem Künstlerkollektiv Pony Pedro Interventionen im Stadtraum an der Schnittstelle zwischen Performance und Installation im Feld urbaner Kommunikationsstrategien, u.a. Projekte für Junge Akademie/Akademie der Künste, Schwankhalle Bremen, raumlabor berlin, Theater Freiburg, Theater an der Parkaue, Auswärtiges Amt – Aktion Afrika/Johannesburg/SA. Diverse Jurytätigkeiten mit Schwerpunkt auf Nachwuchsförderung. Mitbegründerin der „Koalition der Freien Szene“ im März 2012. Seit 2012 Mitglied im Rat für die Künste mit folgenden Arbeitsschwerpunkten: Stärkung der Belange der Freien Darstellenden Künste aller Sparten (Performance, Tanz, Theater, Musik/Musiktheater, transdisziplinäre Projekte), Förderpolitik, CityTax.

Kritikerjury

Otto Paul Burkhardt

OTTO PAUL BURKHARDT, Korrespondent und Kritiker für „Theater der Zeit“, Berlin. Er ist Kulturredakteur bei der „Südwest Presse“, daneben freier Feuilletonist und Buchautor. Studium der Germanistik, Musikwissenschaft und Geschichte. Schreibt für überregionale Feuilletons in Stuttgart, Berlin und München. Buchveröffentlichungen (Herausgeber, Hauptautor): „Kunst ist nicht erlaubnispflichtig, Landestheater Tübingen – Intendanz Simone Sterr“, Berlin 2014; „Im Zeichen der Faust, Schauspiel Stuttgart – Intendanz Hasko Weber“, Berlin 2013; „12 Jahre Rote Ecke, Schauspiel Stuttgart – Intendanz Friedrich Schirmer“, Stuttgart 2005.

Sophie Diesselhorst

SOPHIE DIESSELHORST wurde 1982 in Berlin geboren und hat in London und Berlin Philosophie und Journalismus studiert. Seit 2011 ist sie Redakteurin bei nachtkritik.de.

Wolfgang Höbel

WOLFGANG HÖBEL, studierte Politik, Kommunikationswissenschaft und Neue Deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität München und diplomierte im Fach Journalistik. Von 1985 an war er für die Süddeutsche Zeitung sowie das Magazin Tempo als Musik- und Theaterkritiker tätig. 1989 heuerte er (bis 1991) als Kulturredakteur beim Magazin Der Spiegel an, dann ging er als Autor bis 1994 zurück zur Süddeutschen Zeitung und arbeitete gleichzeitig für das SZ-Magazin. Seit Juni 1994 ist er erneut beim Spiegel und war dort bis zum Februar 2005 Leiter des Kulturressorts. Zurzeit arbeitet er als Redakteur im Spiegel-Kulturressort.

nach oben